Endlich – dein langersehnter tierischer Zuwachs kommt zu dir nach Hause! Mit dem Einzug deines Hundes beginnt für dich und deine Fellnase ein neuer Lebensabschnitt. Das ist natürlich nicht nur für dich sondern auch für deinen Vierbeiner total aufregend. Damit sich dein neuer Hund von Anfang an bei dir wohlfühlt, habe ich dir 10 Tipps zusammengestellt, mit der die Eingewöhnung deiner neuen Fellnase garantiert gelingt!

1. Der Weg vom Abholort nach Hause

Egal ob du deinem Hund vom Flughafen, Bahnhof, Parkplatz oder der Pflegestelle abholst – versuche den Transportweg für deine Fellnase so angenehm wie möglich zu gestalten. Dabei kannst du auf einige Dinge achten. Zum Einen solltest du natürlich auf öffentliche Verkehrsmittel verzichten. Setze deinem Hund keinem zusätzlichem Stress aus, der kleine Racker ist schon aufgeregt genug. Die sicherste Unterbringung für deinen Hund während der Fahrt ist eine Transportbox. Ich persönlich habe aber auch sehr gute Erfahrungen damit gemacht, den Hund mit einem speziellen Anschnaller für das Geschirr*anzuschnallen. Das schöne dabei ist, dass deine Fellnase nach dem langen Flug nicht direkt in die nächste Box gesteckt wird. Stattdessen kannst du dich (sofern ihr den Hund zu Zweit abholt) auf der Rückbank mit zu deinem Hund setzten und ihm während der Fahrt betreuen.

Allerdings ist die Sicherheit deiner neuen Fellnase oberste Priorität. Nicht alle Hunde reagieren gleich gut auf das Autofahren. Denk daran, dass dein Hund eventuell bereits eine lange Flugreise hinter sich hat. Er kann also müde, erschöpft, ängstlich oder überwältigt von so vielen neuen Eindrücken sein. Ich persönlich habe mit meinen Pflegehunden bisher nur gute Erfahrungen mit dem Anschnallgurt für Hunde gemacht. Wenn du aber auf Nummer Sicher gehen möchtest, empfehle ich dir eine Transportbox für das Auto*. Diese kann gleichzeitig als Rückzugsort in der Wohnung genutzt werden.

Falls ihr eine längere Fahrt vor euch habt, legt genügend Pausen ein. Haltet am besten an ruhigen Orten mit Grünstreifen, damit sich euer Vierbeiner lösen kann. Denk auch daran, einen Napf und genügend Trinken und Futter einzupacken. Deine Fellnase wird bestimmt hungrig sein. 🙂

2. Ankunft im neuen Zuhause

Die Aufregung steigt! Endlich kommt deine langersehnte Fellnase in deinen vier Wänden an! Gib deinem Hund ausreichend Zeit sich umzuschauen. Um die Eingewöhnung für deinen Hund einfacher zu gestalten, lass ihn sein neues Zuhause mit all seinen Sinnen erkunden und erschnüffeln. Dränge ihn nicht dazu, sich alles schnell und hektisch anzuschauen. Ihr habt alle Zeit der Welt. Ich persönlich finde es angenehm sich, während der Zeit des Erkundens, etwas im Hintergrund aufzuhalten. Setz dich vielleicht einfach auf den Boden und schau deinem Hund dabei zu, wie er die ersten Minuten in seinem Für-Immer-Zu-Hause erlebt. So strahlst du außerdem auch Ruhe auf deinem Hund aus, für den das alles wahrscheinlich noch zehn mal aufregender als für dich ist.

Dein Hund nimmt deine Stimmung und Aufregung wahr. Strahlst du Ruhe und Gelassenheit aus, wirkt sich das auch positiv auf deine Fellnase aus.

3. Kurze, dafür mehrere Spaziergänge

Die wenigsten Hunde aus dem Tierschutz, egal ob Welpe oder ausgewachsen, sind von Anfang an stubenrein. Wie auch? Sie kennen es ja gar nicht anders. Außerdem regen Stress und Aufregung in den ersten Tagen zusätzlich die Urinproduktion an. Auch die Futterumstellung kann deinem Hund auf dem Magen schlagen. Gehe deswegen in den ersten Tagen mindestens 5 Mal pro Tag mit deinem Vierbeiner vor die Tür. Es reichen zu Beginn kurze Gassirunden in der unmittelbaren Umgebung aus. So lernt dein Hund seine Umgebung kennen und du überforderst ihn nicht mit zu vielen neuen Eindrücken und Gerüchen.

4. Ruhezeiten und Rückzugsorte schaffen

Ein gesunder ausgewachsener Hund braucht bis zu 17-20 Stunden Ruhe am Tag (natürlich inklusive Schlafen in der Nacht)! Das ist eine ganze Menge. Bei Welpen und Hundesenioren kann es sogar noch mehr sein! Umso wichtiger ist es, deinem Hund von Anfang an Ruhezeiten zu geben, in denen er sich zurückziehen und entspannen kann. Gerade die Zeit der Eingewöhnung kann sehr aufregend für deinen Hund sein. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass die Hunde in den ersten Tagen teilweise so aufgeregt sind und vor allem nichts verpassen wollen, dass sie ihr eigenes Bedürfnis nach Ruhe gar nicht wahrnehmen. Deswegen ist es auch Teil deiner Aufgabe, deinem Hund seine Ruhephasen zu ermöglichen. Stelle deinem Hund am besten mehrere Rückzugorte in deiner Wohnung zur Verfügung. Diese sollten sich in ruhigen Ecken und nicht mitten im Zimmer oder in einem Durchgang befinden. Auf seinen Ruhe- und Schlafplätzen darf deine Fellnase nicht gestört werden!

Deine Fellnase kann die ersten Tage so aufgeregt sein, dass sie ihr eigenes Bedürfnis nach Ruhe gar nicht wahrnimmt. Achte verstärkt darauf, ihr ausreichend Ruhephasen zu gönnen!

5. Vertrauen aufbauen

Ich kann aus eigener Erfahrung sagen, Hunde lieben kuscheln! So simpel es auch klingen mag, über körperliche Nähe baust du Vertrauen zu deinem Hund auf. Kontaktliegen ist gerade beim Schlafen und Dösen der Hunde ein instinktives Verhalten. Natürlich ist es Geschmackssache, aber ich persönlich bin ein Befürworter den Hund mit im Bett schlafen zu lassen. Meine Pflegehunde, gerade die ängstlicheren, sind nach ein paar Nächten mit im Bett so viel offener und vertrauter mit mir geworden. Kuscheln kann wirklich wie eine Therapie für Hunde wirken. Gerade für Hunde, die vielleicht schlechte Erfahrungen mit uns Zweibeinern gemacht haben. Neben dem Kuscheln gibt es aber noch andere Möglichkeiten das Vertrauen zu deinem Hund aufzubauen. Beschütz deinen Hund beispielsweise in für ihn überfordernden und stressigen Situationen. Rede ihm gut zu oder hol ihn, wenn nötig, aus der Situation heraus.

Was natürlich auch die Bindung zu deinem Hund stärkt ist gemeinsames Spielen. Allerdings habe ich hier die Erfahrung gemacht, dass einige Straßenhunde zu Beginn gar nicht wussten, dass man mit einem Menschen spielen kann. Oft hatten sie einfach zu großen Respekt oder auch Angst vor uns Zweibeinern. Probier es einfach aus, du wirst schon merken, was deiner Fellnase gefällt 🙂

Übrigens auch nicht zu unterschätzen sind immer noch die guten alten Leckerlis. Du machst deinem Hund damit eine große Freude. Und gerade Kauartikel können zur Entspannung und Stressbewältigung beitragen. Für mehr Infos zu nachhaltigen Leckerlis, schau gerne in meinem Artikel vorbei.

6. Strukturierter Alltag = Sicherheit

Ein strukturierter Alltag gibt deiner Fellnase das Gefühl von Sicherheit. Plane am besten einen mehr oder weniger fixen Tagesablauf. Das bedeutet: steh zu ähnlichen Zeiten mit deiner Fellnase auf, geh zu ähnlichen Zeiten am Tag Gassi und füttere deinen Hund zu den gleichen Uhrzeiten. So ist die Eingewöhnung für deinen Hund leichter. Außerdem passt du so den Rhythmus deines Hundes frühzeitig an deinen an, was die Grundlage für ein funktionierendes Zusammenleben ist. Neue Aktivitäten, wie beispielsweise Hundeschule oder größere Ausflüge, kannst du nach und nach in euren Tagesablauf integrieren. Ich persönlich habe aber auch die Erfahrung gemacht, dass Hunde ganz unterschiedlich schnell offen für neue Aktivitäten sind. Manche haben sich schon nach ein paar Tagen so gut eingelebt, dass ich mit ihnen zum Hundestrand oder zu Freunden gefahren bin. Andere brauchen etwas länger und können sich von neuen Situationen überfordert fühlen.

Jeder Hund ist individuell. Schau einfach immer, wie es deinem Hund in der jeweiligen Situation geht.

7. In Ruhe fressen lassen

Um die Eingewöhnung für deinen Hund so entspannt wie möglich zu gestalten, lass deine Fellnase in Ruhe fressen. Für viele Hunde aus dem Tierschutz bedeutet Fressen gleich Stress. Einige von ihnen mussten Futterknappheit erleben. In vielen Tierheimen werden die Hunde zum Fressen nicht getrennt. Die Folge können Futterneid, Streitereien ums Futter oder im schlimmsten Fall sogar Beissereien sein. Deswegen sind es viele Hunde gerade aus dem Tierschutz gewöhnt, ihr Futter zu verteidigen – ein Überlebensinstinkt. Lass deiner Fellnase deswegen genügend Raum und Zeit sein Futter zu vertilgen. Ich persönlich sehe das Füttern sogar als eine Chance, das Vertrauen zu deinem Hund aufzubauen. Verlasse einfach den Raum, nachdem du deiner Fellnase den gefüllten Napf hingestellt hast. So kann dein Hund nicht nur in Ruhe fressen sondern auch lernen, dass ihn nun niemand mehr sein Futter streitig machen will und er es nicht mehr verteidigen muss.

8. Nicht ableinen

Gerade während der Eingewöhnung solltest du deinen Hund nicht ableinen. Ein gut funktionierender Rückruf bedarf einiger Zeit an Training. Außerdem kennt deine neue Fellnase seine Umgebung noch nicht so gut und muss auch dich erst noch voll als Bezugsperson anerkennen. Dein Hund könnte sich über ein plötzliches Geräusch erschrecken oder eine Fährte aufnehmen und entlaufen. Im schlimmsten Fall wird er auf die Straße rennen oder den Weg nicht mehr nach Hause finden. Deswegen leine deinen Hund bitte nicht vorschnell ab. Du tust damit ihm und dir keinen Gefallen.

Für ängstliche Hunde empfiehlt sich außerdem das Tragen eines Sicherheitsgeschirrs*. Bei Angst und Panik kann der Fluchtinstinkt deines Vierbeiners einsetzen. Er versucht sich aus dem Geschirr herauszuwinden und wegzulaufen. Dies kann aber gerade in Straßenverkehr lebensbedrohlich sein! Aus einem Sicherheitsgeschirr hingegen kann dein Hund, aufgrund eines zusätzlichen Bauchgurtes, auch bei Panik nicht ausbrechen. So behältst du die Kontrolle über deinen Hund und kannst beruhigend auf ihn einwirken.

Achte auch darauf, dass dein Garten sicher eingezäunt ist. Hunde können manchmal höher springen als man denkt.

9. Signale deines Hundes beachten

Hunde zeigen in der Regel, wenn sie sich unwohl fühlen und machen dies mit einer Reihe von Signalen deutlich. Solche Signale können z.B. Gähnen, Leftzenlecken, Knurren, angelegte Ohren oder den Kopf von einer Person bzw. Objekt wegdrehen sein. Diese Signale sind ganz natürlich und sollten nicht unterbunden werden! Dein Hund zeigt dir lediglich, dass er sich in der Situation unwohl fühlt. Versuch deinen Vierbeiner aus der Situation herauszubringen. Wenn die Signale dir gelten und sich dein Hund von dir bedrängt fühlt, gib deinem Hund Abstand. Generell ist es empfehlenswert, auf deine Fellnase nicht frontal zuzugehen und sich nicht über sie zu beugen. Das kann nämlich ganz schön einschüchternd wirken.

Es ist wichtig die Signale wahrzunehmen und sie deinem Hund nicht zu verbieten. Hunde, denen beispielsweise das Knurren abgewöhnt wurde, können nicht mehr kommunizieren, dass sie sich bedrängt fühlen. Die Konsequenz kann sein, dass Hunde ohne sichtbare Warnung anfangen zu schnappen.

Hunde signalisieren es mit ihrer Körpersprache, wenn sie sich unwohl fühlen. Diese Signale sind ganz natürlich und sollten nicht unterbunden werden.

10. Das Alleinebleiben von Beginn an in kleinen Schritten üben

Fang am besten schon am zweiten Tag der Eingewöhnung an, deinen Hund in kleinen Schritten an das Alleinsein zu gewöhnen. Lass deinen Hund bitte nicht plötzlich von einem Tag auf den anderen für lange Zeit alleine. Das kann ihn sehr verunsichern und im schlimmsten Fall Trennungsangst auslösen. Ich persönlich habe die Erfahrung gemacht, dass die Hunde einen gerade in den ersten Tagen auf Schritt und Tritt folgen. Wenn ich also in der Wohnung den Raum verlasse, folgt mir meine Fellnase in den nächsten Raum. Eine gute Lösung dafür ist, beim Verlassen des Raumes die Tür hinter sich zu schließen. Anfangs kannst du schon nach ein paar Sekunden die Tür wieder öffnen. Verlängere einfach nach und nach die Zeitintervalle in kleinen Schritten (1 Minute, 2, Minuten, 5 Minuten).

Es ist außerdem hilfreich, den Abschied aber auch das Wiedersehen nicht groß zu zelebrieren. Verhalte dich ganz normal und unaufgeregt. Dein Hund spürt deine Stimmung und wird merken, dass es keinen Grund gibt nervös oder aufgeregt zu sein. Du kannst deinem Hund auch sein liebstes Spielzeug beim Verlassen des Raumes geben. So hat er Ablenkung und Beschäftigung. Gib deinem Hund aber bitte niemals ohne Aufsicht Kauartikel, an denen er sich verschlucken könnte! Wenn du noch auf der Suche nach nachhaltigen und plastikfreien Spielzeugen bist, schau gerne in meinem Artikel vorbei.

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