Schnell nochmal mit dem Auto ins Büro, zum Einkaufen oder eben auch zur Hundeauslauffläche oder in den Wald. Das Auto ist einfach praktisch und möchte man nicht missen. Aber wusstest du, dass 60% der gesamten CO2-Emission des Straßenverkehrs in Europa auf PKWs zurückzuführen sind? Und, dass 40% der Strecken, die mit dem Auto gefahren werden, unter 5 Kilometer lang sind? Fünf Kilometer!? Autofahren macht durchaus Sinn, beispielsweise für längere Strecken oder Ausflüge in die entfernte Umgebung. Es geht also nicht um einen absoluten Autoverzicht. Vielmehr geht es darum, bewusst Auto zu fahren und so oft es geht auf öffentliche Verkehrsmittel oder eben das Fahrrad umzusteigen. Aber Fahrradfahren mit Hund – geht das überhaupt? Ja! Mit ein paar wenigen Tricks gewöhnst du deinen Hund in null Komma nichts ans Fahrradfahren. Sei es in einem Fahrradanhänger oder neben dem Fahrrad laufen. Ich zeige dir wie!

Was ist der ökologische Pfotenabdruck?

Hunde leben auf großem Fuß!

Der ökologische Pfotenabdruck unserer Hunde ist der auf Tiere bezogene ökologischen Fußabdruck. Er beschreibt den Einfluss unseres Hundes auf die Ressourcen der Erde und den Klimawandel. Genauer gesagt beschreibt er, wie viel Fläche benötigt wird, um den Lebensstil des Hundes abzudecken. Durchschnittlich verursacht ein Hund 8,2 Millionen Tonnen CO2 in seinem Leben. Das entspricht ca. 13 Flügen von Berlin nach Barcelona! Der ökologische Pfotenabdruck unserer Hunde wird durch eine Vielzahl von Faktoren beeinflusst. Beispielsweise stammt der Großteil des Hundefutters aus Massentierhaltung, welche bekannterweise schwerwiegende Auswirkungen auf den Klimawandel hat. Auch der enorme Verpackungsmüll des Futters, die vielen Hundespielzeuge sowie Kottüten aus Plastik verschlechtern die Ökobilanz unserer Hunde. Aber ganze 17% des ökologischen Pfotenabdrucks unserer Hunde sind auf das gassibedingte Autofahren zurückzuführen. In diesem Artikel zeige ich dir, dass es sich lohnen kann sein Auto stehen zu lassen und stattdessen mit dem Hund zusammen Fahrrad zu fahren.

Fahrradfahren mit Hund: Fahrradanhänger für Hunde

Kaja und Bede bei einem Ausflug an den Hundestrand im Fahrradanhänger.

Ich habe bereits tolle Erfahrungen damit gemacht, meine Hunde in einem Fahrradanhänger zu ziehen. Damit sind auch Ausflüge in die nähere Umgebung, zum nächsten Hundeauslaufplatz oder Hundebadesee möglich. Und zwar ohne das Auto anzuschmeißen! Außerdem tut man damit nicht nur der Umwelt, sondern auch sich und seinen Gesundheit einen Gefallen. Bisher haben fast alle meine Pflegehund auf Anhieb großen Spaß im Anhänger gehabt! Ängstlichere Hunde können aber durchaus etwas Zeit brauchen sich an den Anhänger zu gewöhnen. Stell den Anhänger deswegen am besten erstmal in einer gewohnten Umgebung hin und lass deine Fellnase ihn erkunden. Es empfiehlt sich, deinem Hund Leckerlis oder auch seine Mahlzeiten in dem Anhänger zu geben, damit er diesen mit etwas Positivem verbindet. Wenn dein Hund sich langsam an den Fahrradanhänger gewöhnt, kannst du mit den ersten Fahrversuchen starten. Aber schau bitte immer, dass dein Hund nicht überfordert ist und sich wohl fühlt!

Wie so oft bei dem Thema Nachhaltigkeit gilt aber auch hier: Verwende, was du schon hast. Ich zum Beispiel habe noch einen alten Fahrradanhänger für Kinder, den ich nun für meine Hunde benutze. Aber anschnallen nicht vergessen! 😉

Falls du noch keinen Hunde- oder Kinderfahrradanhänger hast, kann ich dir diesen hochwertigen und vergleichsweise günstigen Anhänger empfehlen.

Fahrradfahren mit Hund: Hund am Fahrrad laufen lassen

Eine andere Alternative zum gassibedingten Autofahren ist das gemeinsame Fahrradfahren mit dem Hund. Dabei kann dein Hund sich so richtig auspowern und auch wir Menschen kommen auf unsere Bewegung. Allerdings gibt es dabei einige Dinge zu beachten. Zum Einen sollte dein Hund in einer gesunden und körperlich fitten Verfassung sein. Hunde mit Gelenk- oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen sollten ebenso wenig wie Welpen oder Senioren am Fahrrad mitgeführt werden. Nicht alle Hunderassen eignen sich, um am Fahrrad nebenher zu laufen. Wenn du dir unsicher bist, frag einfach deine*n Tierärzt*in des Vertrauens. Grundvoraussetzung ist, dass dein Hund sehr gut an der Leine laufen kann und die Grundkommandos beherrscht. Im Sommer bzw. an heißen Tagen bietet sich besonders abends und morgens eine Fahrradtour mit Hund an, da sich tagsüber der Asphalt stark erhitzen und die sensiblen Pfoten unserer Vierbeiner verletzen kann. Egal bei welchem Wetter solltest du immer wieder Pausen einlegen und deine Fellnase mit ausreichend Wasser versorgen.

Fahrradfahren mit Hund muss gelernt sein

Natürlich muss das Fahrradfahren mit Hund geübt werden. Fang dazu langsam an, indem du deinen Hund erstmal neben deinem schiebenden Fahrrad führst. Wenn sich dein Hund sicher fühlt, könnt ihr die ersten Fahrübungen machen. Hier eignet sich ein ruhiger Ort ohne viel Verkehr, z.B. ein Parkplatz oder ein verkehrsberuhigter Bereich. Wichtig ist: Mach die Hundeleine niemals am Lenker fest. Falls dein Hund doch einmal eine ruckartige Bewegung macht, besteht die Gefahr, dass er dich vom Fahrrad reißt. Für das Fahrradfahren mit Hund gibt es einen speziellen gefederten Abstandshalter, der sicherstellt, dass dein Hund genügend Abstand zum Fahrrad hat. Ich kann dir diesen Abstandshalter für dein Fahrrad empfehlen. Außerdem solltest du deinem Hund beim Fahrradfahren immer am Geschirr und nicht am Halsband festmachen! Ich werde demnächst einen Artikel zu nachhaltigen Hundegeschirren und -halsbändern machen. Also: Stay tuned! 🙂

Bekannte Gassistrecken spannender gestalten

Alte Strecken spannender gestalten und neue ausprobieren 🙂

Wenn man aber gerade einfach keine Lust auf einen Fahrradausflug hat, kann man auch einfach seine altbekannten Gassirunden spannender gestalten. So kann man trotzdem auf das Auto verzichten und gleichzeitig seinem Hund gerecht werden. Eine tolle Möglichkeit langweilig gewordenen Strecken wieder neues Leben einzuhauchen ist das Einbauen von Suchspielen. Dazu gibst du deinem Hund einfach das Kommando „Bleib“ und versteckst ein Leckerli in seiner Umgebung. Wenn dein Hund noch keine Suchspiele kennt, starte mit einfachen Verstecken. Der Schwierigkeitsgrad kann dann nach und nach erhöht werden. Bei der Wahl des Verstecks sind deiner Kreativität keine Grenzen gesetzt, ob im hohen Gras, in einem Laubhaufen oder Astloch. Das Spiel macht nicht nur unseren Vierbeinern Spaß, sondern auch uns Menschen. Probier es doch einfach mal aus 🙂

Du kannst auch altbekannte Strecken einfach mal andersrum gehen oder sie miteinander kombinieren oder abwechseln. Oder du probierst einfach mal neue Wege aus. Oft sind wir so auf unsere alt eingepferchten Gassirunden fixiert, dass wir gar nicht die vielen möglichen Abzweigungen und Wege wahrnehmen.

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