Hast du schon mal überlegt, einer Fellnase in Not zu helfen und für sie die entscheidende Starthilfe in ein glückliches Leben zu sein?? Dann bist du hier genau richtig! Ich erkläre dir in dem folgendem Artikel alles, was du zum Thema Pflegestelle und Pflegehund wissen musst. Los geht’s!

Viele der vierbeinigen Gäste im Tierheim bzw. Tierschutz finden recht schnell ein neues Zuhause. Sie buchen damit ihr Ticket ins Familienglück. Leider bleiben andere Fellnasen unter dem Radar und müssen längere Zeit im Tierheim verbringen. Das betrifft nicht nur die Angst- und Notfelle, sondern auch ganz normale Hunde, die vielleicht nur nicht sofort ins Auge stechen.

Fellnasen, die bei einer Pflegestelle unterkommen, haben eine erste Pfote in der Tür zum großen Glück! Sie können von Interessenten besucht und kennengelernt werden, wodurch die Hemmschwelle zur Adoption deutlich kleiner wird. Wer kann schon den großen freundlichen Augen oder einer stupsenden Nase auf Tuchfühlung widerstehen?

1. Welche Voraussetzungen muss man als Pflegestelle erfüllen?

Am aller wichtigsten ist es natürlich, dass du Lust hast einen Pflegehund aufzunehmen! Allerdings setze ich das jetzt einfach einmal als Grundvoraussetzung voraus. Natürlich gibt es aber auch noch andere Kriterien, die erfüllt sein müssen. Neben der Lust spielt nämlich auch die Zeit eine wichtige Rolle. Viele Hunde kennen das Familienleben noch gar nicht und müssen und wollen natürlich noch ganz viel lernen. Stubenreinheit, Alleinbleiben, Leinenführigkeit – einfach das kleine Hunde-ABC – sollten dem Pflegehund geduldig beigebracht werden. Ich kann dir aber vergewissern, dass es eine absolut dankbare Aufgabe ist, der süßen Fellnase, in einem sicheren und liebevollen Zuhause, die schönen Seiten der Welt zu zeigen.

Eine weitere formelle Voraussetzung ist, dass, sofern du zur Miete wohnst, eine schriftliche Genehmigung des Vermieters vorliegt.

2. Darf man sich den Hund zur Pflege aussuchen?

Ja, der Hund wird gemeinsam mit der Pflegestelle ausgesucht. Dabei wird natürlich Rücksicht auf die jeweiligen Lebensumstände, Familienmitglieder und weitere Haustiere genommen. Oft brauchen gerade größere Hunde eine kleinen Starthilfe, da diese erfahrungsgemäß leichter über eine Pflegestelle vermittelt werden, als direkt aus dem Ausland. Aber auch Welpen oder ältere, graue Fellnasen freuen sich über eine Pflegefamilie. Es kommt also ganz darauf an, welche Fellnase zu DIR passt.

3. Wie lange dauert es ungefähr, bis ein Pflegehund vermittelt wird?

Das kommt ganz auf den Hund an. Niemand kann natürlich vorher sagen, wie lange die Vermittlung des Hundes dauern wird. Manchmal dauert es nur eine Woche, gerade bei jüngeren und unbelasteten Hunden. Ich hatte die meisten Pflegehunde im Durchschnitt vier Wochen bei mir. Bei dem längsten waren es zwei Monate.

4. Gibt es die Option zur Übernahme des Pflegehundes?

Selbstverständlich gibt es die Option zur Übernahme des Hundes! Wenn die Chemie zwischen euch stimmt und deine Lebensumstände zu dem Hund passen, steht einer Adoption nichts im Wege!

5. Verliert man nicht sein Herz an den Pflegehund, auch wenn man weiß, dass er nicht lange bleibt?

Klar! Ich hatte meine Pflegehunde alle unendlich lieb! Und die Bindung, die man zueinander aufbaut, ist wirklich eine besondere. Die meisten Hunde hatten vorher noch nie ein eigenes Zuhause, sie hatten keinen Zweibeiner, dem sie vertrauen konnten und kein gemütliches Bettchen zum schlafen. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass diese Hunde einfach nur endlich DANKBAR sind! Und diese Dankbarkeit auch zeigen! Natürlich können die ersten Tage auch fordernd sein: Der Hund muss schließlich erst einmal ankommen und verstehen, dass er nun in Sicherheit ist. Mit Geduld, Kuscheleinheiten und Leckerli-Bestechung tauen die meisten Hunde aber ziemlich schnell auf!

Nach erfolgreicher Einlebungszeit, sollten dann auch einige Grundkommandos mit den Hunden geübt werden. Die Arbeit zusammen mit dem Hund verstärkt eure Bindung ungemein. Mit Arbeiten meine ich übrigens auch ganz alltägliche Dinge wie z.B. Autofahren, Treppensteigen, Leinelaufen und Hundebegegnungen. Für die lieben Fellnasen werden auch viele alltägliche Dinge vollkommen neu sein!

Und ja, wenn der Tag der Abreise deines Pflegehundes kommt, verdrückt man vielleicht auch ein paar Tränchen. Gerade der erste Abschied ist der schwerste. Für mich wurde es tatsächlich mit jedem Mal etwas leichter. Zu fast allen meinen Pflegehunden habe ich aber bis heute Kontakt. Und zu sehen, wie schön sie in ihrer Familie angekommen sind und ein glückliches Leben haben, ist einfach ein so tolles Gefühl!

6. Wer bezahlt die Hundesteuer, Tierarztkosten, Versicherung etc.?

Die meisten Gemeinden nehmen keine Steuern für Pflegehunde. Sollte dies jedoch der Fall sein, übernimmt i.d.R. die Tierschutzorganisation die Kosten. Versichert sind die Hunde meistens ebenfalls über die Tierschutzorganisation, sodass diese Kosten ebenfalls abgedeckt sind. Auch die Tierarztkosten werden, meiner Erfahrung nach, von dem Verein übernommen. Das einzige, für das man selber aufkommen muss, sind Kosten für die Anschaffung von Hundezubehör, wie Futter, Spielzeug oder Kotbeutel. Die Pflegehunde kommen i.d.R. mit einem passenden Geschirr, Halsband und Leine an, welche Eigentum des Vereins sind. Nach erfolgreicher Vermittlung gibt man diese wieder zurück oder benutzt sie gleich für den nächsten Pflegehund 🙂

Ich persönlich habe als Pflegestelle unglaublich viel über Hunde lernen dürfen! Und auch unterschiedlichste Hundecharaktere kennenlernen dürfen! Die Dankbarkeit, die man von den meisten Hunden zurückbekommt, machen die kürzeren Nächte oder den angekauten Stuhl auf jeden Fall wieder wett! Ich finde es einfach ein unglaublich schönes Gefühl, zu sehen, wie die Fellnase von Tag zu Tag mehr auftaut und neues Vertrauen in uns Menschen gewinnt! Und kann es nur jedem ans Herz legen, diese Erfahrung einmal selbst zu machen 🙂

Falls du überzeugt bist oder einfach mal einen Blick auf potenzielle Pflegehunde werfen möchtest, schau gerne auf der Tierschutzseite meines Vertrauens vorbei: Zypernpfoten in Not.

Oder ließ dir eine meiner vielen Happy-End-Storys über meine Pflegehunde durch! Danach kriegst du garantiert noch mehr Lust auf dieses kleine Abenteuer! 🙂

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