Kenzo war mein achter und leider vorerst letzter Pflegehund. Er kam im Frühling diesen Jahres zu uns und blieb ca. 5 Wochen. Wieso war er unser letzter Pflegehund fragst du dich vielleicht? Nun, das lag einzig und allein daran, dass mein Freund und ich uns dazu entschlossen hatten, selber nach Zypern zu reisen, um dort vor Ort im Tierheim zu helfen. Und es war eine der besten Entscheidung unseres Lebens! Wer meinen Instagram-Profil folgt, hat sicher schon einige tolle Eindrücke aus dieser Zeit gesehen!

Nun aber zurück zu Kenzo…

Kenzos Vorgeschichte und wie er ins Tierheim kam

Kenzo war einer der wenigen Hunde, der glücklicherweise gar nicht erst die Tötungsstation von innen sehen musste. Nichtsdestotrotz hatte auch er keinen einfachen Start ins Leben .Er und seine Schwester waren ungewollte Welpen und wurden einfach auf einer Farm ausgesetzt. Leider lassen auf Zypern immer noch viele Hundebesitzer ihre Hunde nicht kastrieren. Und achten trotzdem nicht darauf, dass ihre Hündinnen während der Läufigkeit nicht in Kontakt mit Rüden kommen. Ungewollte Welpen sind natürlich die Folge. Und wenn sie dann erstmal da sind, ja, dann wohin damit?

Die beiden Geschwister wurden also einfach auf einer Farm ausgesetzt und hatten Glück, dass sie von dem Farmer schnell gefunden wurden. Glücklicherweise war er sehr tierlieb, hatte aber einfach keine Zeit, sich um weitere Hunde zu kümmern. Deswegen suchte er für die beiden einen Platz im Tierheim. So landeten Kenzo und Kalani bei den Zypernpfoten.

Unser Pflegehund Kenzo kommt nach Deutschland!

Bevor Kenzo zu uns nach Deutschland kam, überlegten wir länger, ob es überhaupt sinnvoll sein würde, ihn aufzunehmen oder nicht. Denn es waren die letzten zwei Monate für uns in Deutschland und wir waren mit unseren Reisevorbereitungen für Zypern ganz gut beschäftigt. Wohnung auflösen, Papierkram, Reise organisieren usw. Es stand einiges an. Und wir fragten uns, ob wir Kenzo überhaupt gerecht werden würden. Doch da ich gerade mit meinem Bachelor fertig geworden war, hatte ich, neben den Reisevorbereitungen, genügend Zeit für Kenzo. Und außerdem waren wir extrem motiviert, noch einen letzten Hund dabei zu helfen, sein Für-Immer-Zuhause zu finden!

Kenzo war ca. ein halbes Jahr alt, als er zu uns kam. Die Ankunft am Flughafen lief super entspannt. Und auch die Fahrt vom Flughafen nach Hause meisterte Kenzo mit Bravour. Er war ein aufgeweckter Junghund, der seine Schüchternheit schon vorab im Tierheim ablegen konnte. Auch zu Hause angekommen erkundete er neugierig die Wohnung und kam immer wieder von ganz alleine zu uns, um uns zu beschnuppern.

Unser Pflegehund vermisst seine Schwester

Kenzo war ein absolut pflegeleichter Hund. Er schloss uns von Tag eins in sein Herz und war generell sehr menschenbezogen. In neuen Situationen suchte er immer wieder Augenkontakt zu uns. Solange wir in der Situation entspannt waren, war er es in der Regel auch. Er liebte ausgiebige Spaziergänge, am liebsten zum Elbstrand oder Auslaufplatz. Aber wir merkten ihn, gerade in der ersten Zeit, an, dass er seine Schwester Kalani vermisste. Besonders bei Hundebegegnungen war Kenzo oft verunsichert und wusste nicht recht, wie er sich verhalten sollte. Wir wussten bereits bevor er zu uns kam, dass er sich im Tierheim immer sehr an seiner Schwester orientiert hatte. Und nun war sie plötzlich einfach nicht mehr da… das muss schon sehr verwirrend für den kleinen Kenzo gewesen sein.

Kenzo wird immer selbstbewusster

Kenzo legte Tag für Tag seine Unsicherheiten bei neuen Hundebegegnungen ab. Der anfängliche Schreck darüber, dass er nun ohne seine Schwester Situationen einschätzen musste, brachte auch einige Chancen mit sich. Denn nun konnte er seine eigene Position in der Hundewelt herausfinden. Und er hatte trotzdem uns als seinen Fels in der Brandung. Statt an seiner Schwester fing er schnell an, sich nun an uns zu orientieren. Immer wieder suchten er draußen Augenkontakt zu uns oder auch mal Schutz zwischen unseren Beinen, wenn es ihm beim Spielen zu doll wurde.

Nach einiger Zeit ging Kenzo immer selbstbewusster auf neue Hunde zu. Und er schien immer mehr seinen Platz in der Hundewelt zu finden. Andere Hunde waren nun gern gesehene Spielkameraden und Kenzo liebte es, mit ihnen über die Wiesen zu flitzen und zu toben. Er war angekommen.

Kenzo findet sein Für-Immer-Zuhause – Am Tag unseres Auszugs!

Manchmal fügen sich die Dinge einfach von selber. Wir waren natürlich schon etwas nervös, ob Kenzo rechtzeitig (also vor unserer Wohnungsaufgabe) sein Für-Immer-Zuhause finden würde. Gerade schwarzfellige Hunde haben es leider oft immer noch schwerer in der Vermittlung. Und tatsächlich waren dieses Mal auch Interessenten für Kenzo dabei, denen wir nach einer gemeinsamen Gassi-Runde ganz klar absagen mussten. Doch schließlich fanden wir die richtigen Zweibeiner für Kenzo! Es machte einfach Klick und passte auf Anhieb. Damit Kenzos Zweibeiner noch genügend Zeit hatten, alle Vorbereitungen für ihn zu treffen, blieb Kenzo noch bis zum Tag unseres Auszugs bei uns.

Mit gepackten Rucksäcken ging es diesmal nicht nur für Kenzo in ein neues Leben… sondern auch für uns!

Wir sitzen alle auf gepackten Koffern -> In ein neues Leben!

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