Wenn du überlegst einen Hund aus dem Tierschutz zu adoptieren, du dir aber noch nicht sicher bist, ob es das richtige für dich ist, dann ist dieser Artikel genau der richtige für dich! Ich stelle dir sowohl die Pro als auch die Contra Argumente für eine Adoption eines Tierschutzhundes gegenüber. Danach kannst du selber entscheiden, was für dich das richtige ist. Los geht’s! 🙂

+ Du gibst dem Hund die Chance seines Lebens!

Viele Hunden warten teilweise ewig auf ihr Für-Immer-Zuhause. Und sie alle haben es verdient in den Genuss eines liebesvollen Zuhauses zu kommen. Sie alle wünschen sich ein leben außerhalb des Zwingers. Mit einem Menschen an ihrer Seite, dem sie blind vertrauen können. Sie alle wünschen sich ein weiches Kuschelkörbchen und sanfte Streicheleinheiten vor dem Einschlafen. Alle verdienen es, einmal in ihrem Leben Liebe, Vertrauen und Zuwendung zu erfahren.

Wenn du einen Hund aus dem Ausland adoptierst, gibst du ihm die Chance seines Lebens! Er wird dir für immer dafür dankbar sein.

+ Große „Auswahl“ – Hier wird jeder fündig!

Die Auswahl an Hunden im Tierheim ist riesig! Von kleinen Hunde, über mittelgroße bis große Hunde. Welpen, erwachsene Hunde, Senioren, Angsthunde. Hier im Tierheim wird jeder fündig! Außerdem ist die Auswahl an unterschiedlichen Charakteren riesig. Ich spreche aus Erfahrung, da ich selber seit diesem Jahr in einem Tierheim auf Zypern helfe. Es ist wirklich unglaublich wie viele verschiedene Hundecharaktere ich hier kennenlernen durfte.

Das schöne bei Tierschutzhunden ist, dass du deinen individuell zu dir passenden Hund finden kannst! Die Tierheimhelfer*innen kennen i.d.R. ihre Fellnasen sehr gut und können sie bezüglich ihres Wesens und Charakters gut einschätzen. Sie beraten dich individuell und wollen die für dich passende Fellnase finden. Dies ist gerade für Menschen ohne Hundeerfahrung von Vorteil.

+ Dein Hund wird dir für Immer dankbar sein!

Viele können es sich vielleicht gar nicht vorstellen, aber: Dein Hund wird dir auf Ewig dankbar sein! Ich habe selber bereits einige Pflegehunde aus dem Tierschutz aufgenommen. Jedes Mal aufs Neue durfte ich die Erfahrung machen, dass die Hunde uns unglaublich dankbar sind. Und dies auch auf unterschiedliche Art und Weise zeigen!

Für viele Hunde ist es das erste Mal, ein sicheres und liebevolles Zuhause zu haben. Das Erste Mal ein eigenes, weiches Körbchen. Endlich müssen sie sich keine Sorgen darum machen, wie sie heute satt werden. Da Tierschutzhunde oft das Leben auf der Straße gewöhnt sind, nehmen sie das behütet Familienleben nicht als selbstverständlich wahr. Ganz im Gegenteil: Sie wissen genau wie gut sie es jetzt haben und sind ihren Zweibeinern dafür für immer dankbar.

+ Du rettest mehr als ein Hundeleben!

Wenn du dich dafür entscheidest einen Hund aus dem Tierschutz zu adoptieren, wird gleichzeitig ein Platz für einen neuen Straßenhund frei. Viele Tierheime arbeiten am Rande ihrer Kapazitäten. Einige sind regelrecht überfüllt. Hinzu kommt, dass gerade durch Corona viele Hunde im Ausland von ihren Familien abgegeben werden. Grund dafür ist oft die finanzielle Notlage der Familien. Sie können sich schlichtweg kein Futter oder Tierarztbesuch mehr leisten.

Mit einer Adoption aus dem Tierschutz rettest du also mehr als nur ein Hundeleben. Genau genommen rettest du mindestens zwei! Denn es wird ein Platz im Tierheim für einen Hund frei, der vorher nicht aufgenommen werden konnte!

+ Du hast einen Freund fürs Leben!

Gerade mit Tierschutzhunden, die bisher in ihrem Leben nicht so viel Glück hatten, kannst du eine ganz besondere Beziehung aufbauen. Mit viel Zuneigung und Vertrauen entsteht eine Beziehung, die euch euer ganzen Leben unzertrennlich macht. Dein Hund weiß ganz genau, was er an dir hat und dass du ihn gerettet hast. Er weiß deine Liebe und Zuneigung ganz besonders zu schätzen! Da es für ihn einfach nicht selbstverständlich ist. Natürlich muss sein Hund dafür nicht extra viel Leid erfahren haben. Oft landen Hunde auch einfach im Tierheim, obwohl sie bereits einen Besitzer hatten. In diesem Falle trauern die Hunde ihren Besitzern nach und fühlen sich einsam. Umso größer ist dann die Freude, wenn sie wieder an der Seite eines Menschen sein dürfen!

+ Du unterstützt keine unseriösen Vermehrer oder Züchter

Je mehr Menschen einen Hund aus dem Tierschutz adoptieren, desto weniger lukrativ wird der Markt für unseriöse Vermehrer. Du fragst dich was überhaupt Hundevermehrer sind? Ein kleiner Exkurs:

Hundevermehrer „produzieren“ auf wenig liebevolle Art und Weise süße Welpen. Der Hauptzweck dieser Produktion ist Geld; Welpen werden hier lediglich als Ware angesehen. Auf die psychische und physische Gesundheit der Hunde legen die Vermehrer keinen Wert mehr. Die Hündinnen werden zu regelrechten Geburtsmaschienen. Sie werden oft in kleinen, trostlosen Zwingern gehalten. Ein weiches Körbchen oder menschliche Zuwendung lernen die wenigsten Hündinnen in ihrem Leben kennen. Ihre Aufgabe ist es, so viele Welpen wie möglich auf die Welt zu bringen. Deshalb werden sie, so oft es nur geht, von einem Rüden bestiegen. In trostloser und unhygienischer Umgebung, bringen die Hündinnen ihre Welpen zur Welt. Der Kreislauf geht so lange, bis die Hündinnen aus Erschöpfung oder Krankheit/Mangelernährung sterben. Für die Vermehrer kein großer Verlust. Sie haben längst eine neue Hündin, die zur Wurfmaschiene gemacht wird.

Woran erkennt man einen Hundevermehrer?

  • Die Welpen werden vor der achten Lebenswoche verkauft
  • Die Welpen werden ohne Gesundheitszeugnis, Impfpass und Entwurmungen verkauft
  • Der Verkäufer verlang Bargeld, ohne einen Beleg
  • Der Verkäufer bietet keinen detaillierten Kaufvertrag
  • Die Übergabe der Welpen erfolgt an anonymen Orten
  • Der Käufer kann sich nicht vor Ort über die Zuchtstätte informieren

Sollte eines dieser Punkte auf den Hund, für den du dich interessierst, zutreffen, ist dies ausreichender Grund für Misstrauen und weitere Nachforschungen!

Woran erkennt man einen seriösen Hundezüchter?

Natürlich gibt es auch eine Menge seriöser Züchter, die ihre Arbeit gut und gewissenhaft durchführen! An den folgenden Punkten erkannt man eine seriöse Hundezucht:

  • Der Hundezüchter verwendet keine Hündinnen unter zwei Jahren für seine Zucht
  • Die Interessenten können sich den Ort, an dem die Elterntiere leben und die Welpen aufwachsen, anschauen
  • Die Zuchtstätte wurde von einem Zuchtwart geprüft
  • Gesundheitszeugnisse für Eltern und Welpen liegen vor
  • Der Züchter kann seine Qualifikation als Züchter beweisen (durch z.B. Belege für Züchterseminare)

Es ist wichtig, unseriösen Hundevermehrern keine Chance zu geben! Auch wenn man von ihnen einen Welpen aus Mitleid kauft, unterstützt man ihre Arbeit!

+ Du zahlst eine Schutzgebühr

Geld sollte natürlich bei der Anschaffung eines Hundes eine untergeordnete Rolle spielen. Trotzdem sind Hunde aus dem Tierschutz generell günstiger in der Anschaffung. Man zahlt eine sogenannte Schutzgebühr, mit der man die Impfungen, Tierarztkosten und den Transportweg seiner Fellnase abdeckt. Gleichzeitig unterstützt man dadurch die Arbeit des Tierheims finanziell. Das wiederum ermöglicht es, weiteren Hunden in Not zu helfen.

+ Tierschutzhund & Nachhaltigkeit

Einen Hund aus dem Tierschutz zu adoptieren ist außerdem besser für deinen ökologischen Fußabdruck. Tierschutzhunde, Straßenhunde und Tierheimhunde existieren bereits und zwar ohne unser menschliches Zutun. Entscheiden wir uns aber für einen Zuchthund, wird dieser extra auf unsere Nachfrage hin gezüchtet.

Je mehr Hunde es außerdem auf der Welt gibt, desto mehr Fleisch muss für deren Nahrung produziert werden. Das wirkt sich natürlich ebenso schlecht auf das Klima aus. Adoptiert man also einen Hund, den es eh schon gibt, wird nicht noch ein weiterer Hund in die Welt gesetzt.

– Unbekannte Vergangenheit

Oft ist über die Vergangenheit von Tierschutzhunden nicht allzu viel bekannt. Das muss nicht automatisch negativ sein. Es kann aber, gerade bei hundeunerfahrenen Menschen, zu Überraschungen führen. Gerade in für den Hund neuen Situationen, sollte der Vierbeiner aufmerksam beobachtet werden. Es kann immer sein, dass der Hund auf augenscheinlich harmlose Situationen, speziell reagiert. Einfach aufgrund seiner Vergangenheit. Beispielsweise können manche Hunde ein Problem mit Männern, schreienden Kindern oder schwarzen Rüden haben. Aber auch hier gilt: Einfach den Hund, gerade in neuen Situationen, im Auge behalten und notfalls einschreiten.

– Mischlinge können ein Überraschungspaket sein

Bei Mischlingen, egal ob aus dem Tierschutz oder nicht, weiß man oft nicht, welche Rassen in ihnen stecken. Das muss nicht unbedingt negativ sein. Es kann aber dazu führen, dass sowohl das äußere Erscheinungsbild als auch der Charakter des Hundes ein Überraschungspaket sind. Außerdem weiß man nicht schon vorher, welche rassetypischen Krankheiten der Hund vielleicht mit sich bringt.

Gerade deshalb finde ich das Prinzip der Pflegestelle so toll. Hier können die Interessenten ihre Fellnase in der Pflegestelle besuchen. So können sie ihren potentiellen Hund bereits im Voraus kennenlernen und schauen, ob der Hund zu ihnen passt oder nicht.

– Risiko Reisekrankheiten

Wer einen Hund aus dem (ausländischen) Tierschutz adoptieren möchte, sollte sich vorher über die möglichen Reisekrankheiten informieren. Bei Hunden aus Süd- und Osteuropa besteht das Risiko, dass sie mit bestimmten Krankheiten infiziert sind. Diese können von den dort heimischen Zecken- und Insektenarten übertragen werden. Zu diesen Reisekrankheiten zählen beispielsweise Leishmaniose, Ehrlichiose, Hundemalaria oder Herzwurm. Es ist wichtig sich im Vorfeld über diese Krankheiten zu informieren. Gleichzeitig gilt z.B. für Leishmaniose, dass sie nicht bei allen infizierten Hunden auch wirklich ausbrechen muss. Das hängt von verschiedenen Faktoren ab.

Meiner Meinung nach verdienen auch Hunden mit einer dieser Reisekrankheiten ein liebevolles Zuhause. Oft stehen leider ihre Chancen gen null, da sich viele Menschen davon abschrecken lassen. Eine ausführliche Beschreibung der einzelnen Krankheiten würde den Rahmen dieses Artikels sprengen. Falls da jedoch Interesse besteht, schreib mir einfach bei Instagram eine Nachricht. 🙂

Fazit

Meiner Meinung nach kenn jeder Mensch einen Hund aus dem Tierschutz adoptieren. Die Auswahl in den Tierheimen ist so groß, dass hier jeder fündig werden kann. Egal ob Hundeanfänger oder bereits hundeerfahren. Ich habe bereits einige Pflegehunde bei mir aufgenommen und bisher mit jedem eine tolle Zeit gehabt. Es ist einfach unglaublich, wie dankbar einem die Fellnasen sind.

Doch auch bei den Tierschutzorganisationen gibt es gewaltige Unterschiede bezüglich deren Seriosität. Ich kann dir wärmstens den Tierschutzverein „Zypernpfoten in Not“ empfehlen. Hier findet eine sehr ausgiebige Beratung statt und es wird individuell geschaut, welcher Hund zu dir passt! Und auch der Rest der Vermittlung läuft absolut seriös ab.

Wenn du dich dazu entscheidest, einen Hund zu adoptieren (egal ob vom Tierschutz oder Züchter), dann schau gerne in meinem Blogartikel „10 Tipps für die Eingewöhnung mit deinem neuen Hund“ vorbei 🙂

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