
Wer meinem Instagram-Kanal folgt, kann sich sicher noch an meinen allerersten Pflegehund-Memory-Donnerstag erinnern. Jeden Donnerstag gibt es einen Rückblick über einen meinen Pflegehunde. Samuel war mein erster Pflegehund. Und wurde somit auch beim ersten Pflegehund-Memory-Donnerstag vorgestellt. Doch wieso geht es jetzt schon wieder um Samuel? – Nun, wir versuchen natürlich immer die beste Familie für unsere Pflegehunde zu finden. Dafür durchlaufen die Familien ein langes Auswahlverfahren: Telefonate, Kennenlernen-Treffen, Vorkontrolle, Treffen zum Gassi gehen usw. Doch leider passiert es trotzdem hin und wieder, dass eine Familie ihren adoptierten Hund wieder abgeben will…
Was bisher geschah…
Die erste Familie von Samuel hatte zuvor noch keinen eigenen Hund. Es sollte ihr erster eigener Hund werden. Samuel eignete sich auch durchaus als Ersthund; bis auf seinen Jagdtrieb war absolut pflegeleicht. Und auch die vierköpfige Familie brachte die richtigen Voraussetzungen mit. Ein Haus in ländlicher Umgebung mit Garten, nur einer der beiden Eltern berufstätig. Die Grundvoraussetzungen stimmten also schon mal. Und auch die Kennenlernen-Treffen liefen gut. Samuel und die Familie verstanden sich super. Wir gaben Samuel also guten Gewissens in sein Für-Immer-Zuhause. Jedenfalls dachten wir es wäre sein Für-Immer-Zuhause. Doch nach etwas über 3 Monaten kam der unerwartete Anruf. Die Familie wollte Samuel wieder abgeben. Und zwar so schnell wie möglich. So etwas kommt hin und wieder vor. Und die Gründe dafür können sehr vielseitig sein. Entweder der Hund ist doch anders als erwartet, der Hundealltag aufwendiger als gedacht oder private Umstände ändern sich…
Samuel kommt wieder zurück zu uns
Als wir den Anruf bekamen, dass Samuel wieder abgegeben wird, hatten wir noch den lieben Amigo als Pflegehund bei uns. Leider war unsere Wohnung zu klein, um beide Hunde gleichzeitig aufzunehmen. Es war allerdings klar, dass es das Beste für Samuel wäre, wieder bei uns einzuziehen. So müsste er sich nicht schon wieder an komplett neue Menschen gewöhnen. Wir baten also die Familie noch abzuwarten, bis wir Amigo erfolgreich vermittelt hatten. Was dann tatsächlich auch relativ schnell ging (kein Wunder bei so einer süßen Fellnase).
Womit wir nicht gerechnet hatten, war Samuels unbändige Freude wieder bei uns zu sein. Er war schon immer ein sehr fröhlicher Hund, aber so hatten wir ihn noch nie erlebt. Er hüpfte durch die Wohnung, flitze von Zimmer zu Zimmer und sprang übermütig an uns hoch. Seine Rute wedelte so schnell, dass wir dachten, er würde gleich abheben 😀 Wir fühlten uns natürlich geehrt von seiner Freude uns wiederzusehen. Gleichzeitig machte sie uns aber auch traurig. Scheinbar hatte die Chemie zwischen ihm und seiner Familie wirklich nicht gestimmt und er konnte sich nie ganz wohl fühlen.
Der Alltag von unserem Pflegehund Samuel
Samuel war ein sehr pflegeleichter Hund. Er verstand sich gut mit anderen Menschen und anderen Hunden. Auch beim Bahn, Auto, Bus oder Fahrradfahren blieb Samuel absolut tiefenentspannt. Und er war über jedes Leckerli und jede Kuscheleinheit so unglaublich dankbar.
Am liebsten mochte er ausgiebige Spaziergänge an den Hundestrand. Mit Schleppleine bewaffnet ging ich bei Wind und Wetter mit ihm zum Strand. Buddeln, Rennen und Toben – das absolute Paradies für Samuel. Auch auf eingezäunten Hundeplätzen war er immer vorne mit dabei.
Und wie fast alle unsere Pflegehunde, kam Samuel auch mit auf eine Camping-Tour in den Wald. Den Hinweg verschlief er fast komplett im Fahrradanhänger. Aber als wir dann ankamen, gab es kein Halten mehr. Samuel flitzte über die Wiesen und zwischen den Bäumen herum und ich hatte gut damit zu tun, die Schleppleine zu enttüdeln. Abends schlief Samuel dann ganz souverän zusammen mit uns im Riesenschlafsack. Beim Einschlafen kuschelte er sich immer so fest an mich, dass ich zu Hause schon manchmal fast aus dem Bett gefallen bin 😀
Happy-End für unseren Pflegehund Samuel
Manchmal muss man erst Umwege gehen, um den richtigen Weg zu finden. Ich glaube dieser Spruch beschreibt Samuel Situation am besten. Bei der Vermittlung schauten wir diesmal natürlich doppelt- und dreifach hin. Wir wollten auf keinen Fall, dass Samuel noch einmal zurückgegeben wird. Das hatte der kleine Racker auch einfach nicht verdient. Nach ein paar Wochen fanden wir aber schließlich das nun wirklich perfekte Für-Immer-Zuhause für ihn! Dieses Mal lebte er sich schnell ein und fühlte sich auf Anhieb pudelwohl bei seinen Zweibeinern. Ein Happy-End mit Umwegen. 🙂
Manchmal muss man erst Umwege gehen, um den richtigen Weg zu finden