Im Sommer kann es manchmal (aber nur manchmal 😀 ) ganz schön heiß werden. Gerade in diesen Tagen freut sich deine Fellnase über eine Abkühlung! In diesem Artikel gebe ich dir 10 Tipps wie du deinen Hund im Sommer effektiv abkühlen kannst! Viel Spaß beim lesen 🙂
1. Hund abkühlen: Ausreichend Trinken, auch Unterwegs!

Anders als wir Menschen, haben Hunde nur wenig Schweißdrüsen. Deswegen können Hunde ihre Körpertemperatur nicht ausreichend über das Schwitzen regulieren. Stattdessen ist ihr Abkühlmechanismus das Hecheln. Beim Hecheln verdunstet Feuchtigkeit an den Schleimhäuten. Diese Verdunstungskälte führt zu einer Absenkung der Körpertemperatur. Da beim Hecheln aber in kurzer Zeit sehr viel Flüssigkeit verdunstet, ist es wichtig, dem Hund ausreichend Trinkwasser zur Verfügung zu stellen. Zu Hause sollte also der Trinknapf immer gefüllt sein! Dein Hund muss jederzeit die Möglichkeit haben, etwas zu trinken, damit er sich abkühlen kann. Aber auch unterwegs solltest du darauf achten, dass dein Hund genügend Flüssigkeit zu sich nimmt. Dafür eignet sich am besten eine Hundetrinkflasche für unterwegs. Zwar sollte man so oft es geht auf Plastik verzichten, eine Trinkflasche aus Glas oder Porzellan für unterwegs ist dann aber doch recht unsinnig. Achte aber dennoch beim Kauf darauf, dass die Trinkflasche BPA-frei ist!
2. Richtige Zeit und Ort für den Spaziergang auswählen

Wenn die Temperaturen steigen, solltest du in der Mittagszeit auf längere Spaziergänge mit deinem Hund verzichten. Gerade der Asphalt kann sich in der Mittagshitze so stark aufheizen, dass sich dein Vierbeiner seine Pfoten daran verbrennen könnte. Verlege stattdessen ausgiebige Spaziergänge auf die kühleren Morgen- oder Abendstunden. Auch schattige Spazierrunden im Wald sind im Sommer besonders schön. Die Bäume spenden natürlichen Schatten und dein Hund wird sich automatisch abkühlen.
3. Körperliche Anstrengung vermeiden
Verzichte bei Hitze darauf, deinen Hund unnötigen körperlichen Anstrengungen auszusetzen. Das Mitlaufen am Fahrrad solltest du deinem Hund bei heißen Temperaturen lieber nicht antun! Zum Einen würde sich dein Vierbeiner dabei seine Pfoten auf dem Asphalt verbrennen. Zum Anderen würde die Körpertemperatur deines Hunde bei dieser Anstrengung stark steigen. Die Folgen können Überhitzung und Herzrasen sein. Lass es also bei hohen Temperaturen ruhig angehen 🙂
Besondere Vorsicht ist bei Hunden mit verkürzten Nasen gefragt. Möpse, Bulldoggen und Co. sind in ihrer Regulation der Körpertemperatur eingeschränkt. Durch die verkürzten Atemwege ist weniger Verdunstungsfläche vorhanden. Das bedeutet, dass diese Hunde zwar trotzdem hecheln, es allerdings längst nicht so effektiv ist. Gerade solche Hunde müssen im Sommer extra geschont werden, da sie schneller überhitzen.
Ich persönlich habe hier in dem Tierheim auf Zypern gelernt, dass Hunde ihre körperlichen Grenzen selber oft gar nicht wahrnehmen. Ihre Freude auf den Auslaufplatz zu dürfen, zu rennen und zu spielen ist so groß, dass sie gar nicht merken, wie heiß ihnen wird. Deswegen ist es Teil unserer Aufgabe, unsere Fellnase rechtzeitig abzukühlen und Ruhe zu gönnen.
4. Kleine Futterrationen

Viele kennen es sicher von sich selbst: Bei extremer Hitze im Sommer lässt oft auch der Appetit nach. Schwere Kost ist schwerer zu verdauen und belastet den Kreislauf. Deswegen ist es besser, über den Tag mehrere kleine Mahlzeiten zu sich zu nehmen. Das gleiche ist auch auf Hunde übertragbar. Große Nahrungsportionen sind für Hunde bei Hitze schwerer zu verdauen. Gib deinem Hund am besten mehrere kleine Futterportionen über den Tag verteilt. Außerdem erleichtert „leichte“ Kost den Verdauungsvorgang für deinen Hund. Im Sommer bietet es sich an z.B. frische Leber und viele Gemüse zu füttern. Gerade rohes Gemüse liefert deinem Hund zusätzliche Vitamine. Es liegt nicht so schwer im Magen und versorgt deinen Vierbeiner mit Flüssigkeit. Außerdem kann es deinem Vierbeiner sogar richtig Spaß bringen, auf einer rohen Karotte oder Zucchini rumzukauen. 🙂
5. Hund nicht alleine im Auto lassen

Lass deinen Hund bitte NIEMALS alleine im Auto zurück! Autos können sich gerade im Sommer extrem aufheizen. Schon bei einer Außentemperatur von nur 20°C kann sich das Innere des Autos auf über das Doppelte (also 40°C) erhitzen. Es reicht auch nicht aus, das Fenster einen Spalt unten zu lassen. Dadurch kann nämlich keine ausreichende Luftzirkulation entstehen. Und auch im Schatten parken ist keine Erlaubnis dafür, den Hund im Auto zu lassen. Zum einen heizt sich das Auto trotzdem auf, wenn auch langsamer als in der prallen Sonne. Zum anderen wandert die Sonne, sodass das Auto innerhalb kurzer Zeit doch der direkten Sonnenstrahlung ausgesetzt sein kann.
Deinen Hund im Auto zu lassen kann unter Umständen tödlich enden. Im heißen Wageninneren kann dein Hund sich nicht ausreichend abkühlen und wird schnell überhitzen. Eine Überhitzung kann beim Hund, genau wie bei uns Menschen, zu Organschäden und sogar Herzstillstand führen!
6. Hund abkühlen durch Baden oder Kühlmatte

Viele Hunden lieben es im Wasser zu planschen. Gerade im Sommer werden manche zu richtigen Wasserratten. Die nachhaltigste Variante deinen Hund eine Abkühlung zu gönnen ist natürlich zu einem See, Fluss oder Hundestrand zu spazieren. So kann sich dein Hund abkühlen und hat gleichzeitig tierischen Spaß beim Planschen. Allerdings sollte man gerade bei Seen im Sommer aufpassen. In einigen Seen gibt es nämlich im Sommer Blaualgen. Blaualgen sind nicht wie der Name vermuten lässt Algen, sondern Bakterien. Und diese Bakterien können für Hunde, genauso wie für Menschen mit schwachem Immunsystem, gefährlich sein. Unter Umständen kann ein Bad in einem von Blaualgen befallenem See sogar tödlich enden! Schau dir deswegen das Wasser des Sees vor dem Schwimmen genau an. Blaualgen erkennst du daran, dass sich der See trüb verfärbt. Oft sind gerade am Ufer oder in Buchten richtige blaugrünliche Schlierenteppiche zu sehen. Wenn das der Fall sein sollte, sollten sich weder dein Hund noch du sich hier eine Abkühlung gönnen! Es besteht Vergiftungsgefahr.
Wenn aber kein Zugang zu einem See oder Fluss besteht, kannst du auch auf das gute alte Hundeplanschbecken* zurückgreifen. Einfach im Garten aufstellen und los geht die Planscherei. Allerdings finde ich es wichtig, den Wasserverbrauch im Blick zu behalten. Jeden Tag das Planschbecken zu befüllen kann je nach Größe des Pools bis zu 500l Frischwasser bedeuten. Das Baden im Planschbecken sollte also etwas Besonderes bleiben. Außerdem kann man das benutze Wasser zum Gießen der Pflanzen verwenden. So wird es nicht verschwendet! 🙂
Wenn dein Hund aber nicht so auf Baden steht, du ihn aber trotzdem eine Abkühlung ermöglichen möchtest, ist eine Kühlmatte genau das richtige für deinen Vierbeiner.
7. Eis selber machen

Sommerzeit ist Eis Essen Zeit! Hundeeis ist eine tolle Möglichkeit unseren Hund ein bisschen abkühlen zu können. Trotzdem sollte Hundeeis etwas Besonderes bleiben und nicht zu großzügig gegeben werden. Von zu vielen eiskalten Speisen bekommen unsere Vierbeiner nämlich Magenprobleme. Also am besten immer nur Mini-Portionen geben. Für die Portionierung eignet sich am beste eine ganz normale Eiswürfelform. Und was kommt nun rein in die Förmchen? Nun dabei sind deiner Kreativität keine Grenzen gesetzt. Du kannst zum Beispiel laktosefreien Joghurt einfrieren oder aber kleine Leckerlis oder Fruchtstückchen in die Form geben und mit Wasser auffüllen. Dein Hund schleckt dann an dem Eiswürfel bis er an den feinen Bissen kommt. Bei dem Obst bitte keine Weintrauben oder Rosinen verwenden, die sind nämlich schädlich für unsere Fellnasen. Wenn du noch keine Eiswürfelform hast, habe ich ganz süße Förmchen in Knochen- und Pfotenform* gefunden. Ansonsten ist es aber immer nachhaltiger, das zu benutzen was man schon hat 🙂 Viel Spaß beim Eis machen!
8. Hund abkühlen durch Kurzhaarschnitt
Bei manchen Hunden kann auch das Fellkürzen im Sommer Erleichterung verschaffen. Ob ein Kurzhaarschnitt beim Hund jedoch sinnvoll ist, ist sehr stark vom Fell und der Hunderasse abhängig. Generell hat das Fell nämlich sehr nützliche Funktionen, die durch das Abschneiden verloren gehen könnten. Zum Einen schützt es nicht nur vor Nässe und Kälte, sondern auch vor starker Sonneneinstrahlung. Bei einem zu kurzen Haarschnitt besteht die Gefahr, dass deine Fellnase schneller einen Sonnenbrand kriegt. Und auch das Unterfell hat durchaus auch seine Berechtigung im Sommer. Denn es wirkt sowohl gegen Kälte als auch Wärme isolierend. Wenn du überlegst, ob ein Kurzhaarschnitt für deinen Hund sinnvoll ist, frag am besten bei einem qualifizierten Hundefriseur nach. 🙂
Oder schau mal in meinem Blogartikel über nachhaltige Fellpflege vorbei. 🙂
9. Schattenplätze schaffen

Damit sich deine Fellnase auch bei höheren Temperaturen wohlfühlen kann, solltest du daran denken, ihm ausreichend Schattenplätze zu schaffen. Das kann zum Beispiel ein schattiges Plätzchen unter einem Baum oder Busch sein oder unter dem Sonnenschirm auf der Terrasse. Man sollte aber für Ausflüge mit Hund gewappnet sein, dass es nicht überall Schattenplätze für Fellnasen gibt.

Gerade bei einem Ausflug an den Strand, wo die UV-Strahlen durch die Reflektion des Wassers besonders stark sind, solltest du vorher planen, wie du deinem Hund einen Schattenplatz kreieren kannst. Am Strand eignet sich am besten ein Sonnenschirm oder eine Strandmuschel für deine Fellnase. Und für Abkühlung ist ja am Strand sowieso gesorgt. Sowohl Sonnenschirme als auch Strandmuscheln gibt es jedoch leider selten ohne Plastik. In Bezug auf Nachhaltigkeit finde ich es deshalb am sinnvollsten auf Langlebigkeit zu setzen und kein Billig-Ding für 5 Euro zu kaufen, das dann nach einem Mal aufbauen kaputt ist.
Ich kann dir beispielsweise diese Strandmuschel* (ist sogar gerade im Angebot) für deinen Vierbeiner empfehlen. Die Strandmuschel bietet deiner Fellnase neben Schatten auch einen angenehmen Rückzugsort. Gerade am Strand kann manchmal so viel los sein, dass dein Hund gar nicht zur Ruhe kommt. In der Strandmuschel kann sich dein Hund zurückziehen und auch mal abschalten. Richtiges Urlaubsfeeling eben 🙂
10. Anzeichen von Überhitzung erkennen & erste Hilfe leisten
Generell spricht man von einer Überhitzung des Hundes, wenn seine Körpertemperatur die Normaltemperatur (37,5°C-39°C) übersteigt. Temperaturen ab 39,5°C liegen über der Normaltemperatur. Wenn der Hund sich nicht abkühlen kann, weil er beispielsweise im Auto eingesperrt ist, steigt seine Körpertemperatur weiter. Spätestens ab einer Temperatur von 41°C besteht die Gefahr, dass der Hund einen Hitzeschlag erleidet. Dieser kann leider tödlich enden.
Symptome bei Überhitzung
Glücklicherweise ist es bei einem Hund nicht besonders schwer, die Anzeichen einer Überhitzung zu erkennen. Folgende Symptome sind erste Anzeichen einer Überhitzung beim Hund:

- stark anhaltendes Hecheln
- Hautinnenseite der Ohren sind stark gerötet und heiß
- evtl. vermehrter Speichelfluss
- oft ist der Hals lang gestreckt
- die Zunge hängt lang heraus
- Unruhe, Nervosität bis hin zu Panik
Der Hund versucht verzweifelt mit starkem Hechel seine Körpertemperatur zu senken. Er wird versuchen einen kühlen, schattigen Platz aufzusuchen. Ist ihm dies aber nicht möglich, weil er zum Beispiel im Auto eingesperrt oder in der Sonne angebunden ist, wird sich sein Zustand dramatisch verschlechtern. Es kommt zum Hitzeschlag:
- schnelle und flache Atmung
- Herzrasen
- Apathie
- Gleichgewichtsstörungen
- evtl. Erbrechen oder Durchfall
- Herzrythmusstörungen
Der Hitzeschlag führt unbehandelt zum völligen Kreislaufkollaps und letztlich zum Tod des Hundes.
Erste-Hilfe bei Überhitzung – Hund abkühlen!
Das Ziel ist es die Körpertemperatur des Hundes zu senken und seinen Kreislauf zu stabilisieren.

- Bring den Hund schnell an einen kühlen, schattigen Ort.
- Hilf dem Hund dabei, seine Körpertemperatur zu senken.
Benutze frisches Wasser und fang damit an die Pfoten und Gliedmaßen zu befeuchten. Dann kannst du langsam zum Körper und Nackenbereich weitergehen. Zu schnelles, plötzliches Abkühlen würde den Kreislauf zu sehr belasten. Deswegen bitte auch kein eiskaltes Wasser benutzen!
Zusätzlich kann auch ein Ventilator oder kalter Föhn benutzt werden, um den Hund weiter abzukühlen. - Wenn der Hund noch bei Bewusstsein ist, gib ihm handwarmes Wasser zu trinken. Falls er nicht mehr bei Bewusstsein ist, flößte ihm kein Wasser ein! Der Hund muss selbstständig trinken können, sonst besteht die Gefahr, dass er sich verschluckt.
- Bring den Hund so schnell wie möglich zum Tierarzt! (Check am besten vorher, ob er auch geöffnet hat)
Ist der Hund nicht mehr bei Bewusstsein?
- Leg den Hund in die stabile Seitenlage
- Überstrecke seinen Kopf nach vorne und oben
- Zieh die Zunge des Hundes heraus
- Deck den Hund mit nassen Tüchern ab und bring ihn sofort zum Tierarzt!
Übrigens ist auch dann ein Besuch beim Tierarzt nötig, wenn der Hund sich augenscheinlich stabilisiert hat. Meistens benötigen Hunde nach starker Überhitzung oder einem Hitzeschlag Infusionen und ggf. weitere Medikamente.

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